Entwicklungen

Die Bodenarbeit mit Gaefa klappt sehr gut. Ich kann jetzt 3 Seitengänge mit ihr machen und sie kooperiert praktisch immer. Wir können Schenkelweichen, Schulterherein und Konterschulterherein, zuerst hauptsächlich auf der Trabbahn, jeweils am Rand des Weges, der eine gute Begrenzung darstellt und jetzt neu auch auf dem Reitplatz, auch durch die Ecken.
Gaefa schnappt bei diesen Übungen manchmal leicht nach mir, obwohl sie gut mitarbeitet. Ich bin nicht sicher, ob sie es macht, da ich sehr nah bei ihr stehe und in ihrem Individualbereich bin oder ob das Schnappen doch Ablehnung ausdrückt. Ich ignoriere es und denke, daß wir uns auch dabei zusammenfinden.
In einigen Situationen bleibt sie wieder einmal stehen:
Vor einigen Tagen wollte ich zu Fuß mit ihr einen Weg gehen, den wir schon länger nicht gegangen sind und dann blieb sie stehen und ich konnte sie nicht überzeugen weiterzugehen. Ich hatte am Vorabend zufällig den Abschnitt über "klebende" Pferde in dem Buch von Buck Brannaman gelesen, in dem er beschreibt, daß das Zurückbleiben am Hof schwergemacht und das Weggehen vom Hof leichtgemacht werden sollte. Aufbauend auf dieser Empfehlung hatte ich spontan die Idee, Gaefa an der Stelle, an der sie stehengeblieben war, im Kreis gehen zu lassen. Immer wieder nach einigen Runden bot ich ihr das (nicht so anstrengende) Geradeausweitergehen an. Nach ca. 15 min (!) ging sie mit mir weiter!
Am nächsten Tag in einer ähnlichen Situation brauchte ich ca. 5 min Imkreisgehen, am 3. Tag eine
Runde, bis sie jeweils mit mir weiterging.
Ich bin mir relativ sicher, daß Gaefa immer mal wieder dieses Stehenbleiben zeigen wird, aber vielleicht habe ich jetzt eine gewaltfreie Lösung gefunden.
Gestern blieb sie beim Reiten stehen, mit diesen Erfahrungen der Vortage stieg ich ab und ließ sie an der Hand sofort relativ lange tölten (wieder die Idee, das Stehenbleiben anstrengend zu machen). Dann, nach einer Bahnrunde Tölt, saß ich wieder auf und sie ging sehr schön an unserem "neuralgischen" Punkt vorbei.